Mein Garten


Der Naturraum Garten ist Lebensraum und Kunstwerk,
von Menschenhand gestaltet und dabei auf seine eigene Art
immer sich selbst gehörend und nie ganz und gar bestimmbar.

                                                                                              Peter Janke

Auf einer der ersten Hügelketten im Bayerischen Wald liegt mein Garten. Vor gut 15 Jahren aus einer Obstwiese entstanden, liegt er eingebettet inmitten von Streuobstwiesen in einer wunderschönen Landschaft. Das Herzstück des Gartens ist der ehemalige Küchengarten, den ich nach dem Vorbild der alten Bauerngärten gestaltet habe, der heute aber vorwiegend Heilpflanzen, Kräuter und typische Insektenpflanzen beherbergt.

Das Gemüse ist auf das benachbarte Feld gewandert und wird dort auf großer Fläche angebaut und versorgt so meine Familie den größten Teil des Jahres mit frischem Gemüse.
Aber auch zahlreiche Stauden und Gehölze stehen im Randbereich des Gartens, sodass mittlerweile ein 7500 m² großer Gartenraum entstanden ist: Ein Garten im Einklang mit der Natur, der sich dennoch durch Struktur und Planung auszeichnet. Ein Garten, der mit den Jahreszeiten lebt, angefangen mit der Narzissenblüte in der Obstwiese im Frühjahr, bis hin zur Apfelernte und den mit Eiskristallen verzierten Gräsern und Staudenstengeln im Herbst.

Deshalb ist der Naturraum Garten für mich eines der wertvollsten Geschenke unserer Zeit, denn er fordert das, was in unserer Gesellschaft am kostbarsten geworden ist: Zeit, Zuwendung und Raum (Dieter Kienast). Der Garten erlaubt mir einzutauchen in das ewige und uralte Spiel der Natur, in den Kreislauf der Jahreszeiten. Er ist keinesfalls nur Arbeit, wie viele Zeitgenossen meinen, nein er ist auch ein Raum der Ruhe und Erholung, ein Platz an dem ich meine Kreativität, mein Potential entfalten kann.

Quelle: Peter Janke: Design mit Pflanzen. Becker Joest Volk Verlag, 2009
Dieter Kienast: www.hauenstein-rafz.ch/de/extra/zitate.php

Das Feld – mein Küchengarten

Frisches Gemüse aus dem eigenen Garten ist für mich immer selbstverständlich gewesen. Ich empfinde es als ein Stück Lebensqualität. Denn nirgendwo ist die Frische, die Qualität an Nahrungsmitteln so gut wie im eigenen Garten. Da lohnt sich so manche Mühe! Wachsen die Pflanzen unter natürlichen Bedingungen, dann sind sie besonders reich an Sekundären Pflanzenstoffen, Mineralien und Vitaminen.

Eigentlich war das Herzstück meines Gartens immer der Gemüsegarten oder Bauerngarten inmitten meiner Obstwiese. Dort habe ich damals vor 15 Jahren, als wir diesen Resthof kauften, begonnen mein eigenes Gemüse zu ziehen. Doch die letzten trockenen Sommer haben gezeigt, dass es hier viel zu heiß ist, der Platz besser geeignet ist für Heilpflanzen und Kräuter, sowie zahlreiche Insektenpflanzen, die diese mageren und trockenen Standorte mögen. Auch die zahlreichen Buchspflanzen, die hier – trotz Buchsbaumzünsler – immer noch stehen, sind mit ihrem dicht verzweigten Wurzelsystem eine erhebliche Wasser- und Nahrstoffkonkurenz für das Gemüse. Nur die Kräuter, allen voran Salbei und Thymian lieben diese Bedingungen. Vor allem im Winter sorgt der Buchs hier für deren trockene Füße. Denn gerade Mittelmeerkräuter leiden bei uns oft unter der Nässe im Winter, nicht so sehr unter der Kälte.

So bin ich umgezogen und baue mein Gemüse nun im benachbarten Feld an. Dort gedeiht alles wesentlich besser und ich kann auf meinen Führungen durch den Garten die natürliche Vielfalt zeigen und erklären: Die Zusammenhänge zwischen Boden, Pflanze, Gesundheit und gutem Wachstum.

Eigentlich ist es traurig, dass wir heute überhaupt über Vielfalt diskutieren müssen, denn sie ist ein natürlicher Zustand. Vielfalt an Pflanzen, an Nahrungsmittel sorgt dafür, dass das Leben gesund bleibt, nicht nur im Garten. Deshalb ist für ein ökologisches Gleichgewicht im Garten, für die Gesundheit der Pflanzen, Vielfalt so überaus wichtig. Und da allen voran die Vielfalt an Insekten, die die Grundlage für jedes gesunde Ökosystem ist.

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